Historisches 1950

Auf Grund des 2. Weltkrieges wurden in den Jahren 1940-1948 keine Schützenfeste durchgeführt. Bereits 1939 forderten die damaligen politischen Verhältnisse die Abschaffung des Adlerschießens, und auch Schützenkönige durfte es nicht mehr geben. So entschloß man sich dazu, einen "Bestmann" auszuschießen, und das auf Ringscheiben. Schützenbruder Willy Landes errang damals diesen Titel.
Ihm blieb es, wie seinem Vater im ersten Weltkrieg, diese Würde über den zweiten Weltkrieg hinweg zu tragen.

Auf Anordnung der Besatzungsmächte mußten nach Kriegsende alle Sportwaffen abgeliefert werden und Schützenvereine wurden zwangsweise aufgelöst.
Bereits 1949 jedoch strebten viele ehemalige Mitglieder des Schützenvereins Schledehausen eine Neugründung an. In etlichen Zusammenkünften noch lockerer Art wurde auf den 31. März 1950 eine Versammlung einberufen, in der die Neugründung des Schützenvereins offiziel beschlossen wurde. Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vositzender Karl Enneker aus Schledehausen
2. Vorsitzender Wilhelm Knost aus Linne
Kassierer Wilhelm Pante aus Schledehausen
stellv. Kassierer Walter Blanke aus Schledehausen
Schriftführer Max Paulus aus Schledehausen
stellv. Schriftführer Karl Grieß aus Schledehausen

Im Juli, genau genommen vom 08. bis 10. diesen Monats, wurde das erste Schützenfest der Nachkriegszeit gefeiert. Willy Landes wurde, zusammen mit seiner Frau Marie, zum König erkoren, um traditionell einen König präsentieren zu können.

Willy Landes und seine Frau Marie
Willy Landes und seine Frau Marie

Gefeiert wurde das Schützenfest in den Anlagen des "Hotel zur Post". Eine festgerechte Herrichtung der Wilhelmshöhe blieb aus finanziellen Gründen versagt.
Da zu dieser Zeit nur mit Luftgewehren geschoßen werden durfte, war die Restaurierung des Schießstandes kein Problem. Der Festplatz war jedoch zweigeteilt. Schießstand und Festräume befanden sich auf dem Grundstück von Böving, die Schaustellerbetriebe auf der anderen Straßenseite, dort wo sich heute das Feuerwehrhaus befindet.
Auf ein Adlerschießen zur Ermittlung des Königs wollte man traditionell nicht verzichten. Da die Luftgewehre aber nur geringe Durchschlagskraft hatten, baute der pfiffige Vorsitzende in einen kleinen hölzernen Adler winzige Sprengsätze ein. Wurden diese Stellen getroffen, wurden damit die entsprechenden Adlerteile abgesprengt.
Die erste Königswürde nach dem 2. Weltkrieg errang Schützenbruder Heinrich Wibbeler aus Schledehausen. Er wählte Änne Leeker, ebenfalls aus Schledehausen, zu seiner Königin.